BERKENKAMP STIFTUNG ESSEN

Die Gründerin der Berkenkamp Stiftung

Die Gründerin der Stiftung, Frau Renate Bruch, geb. Berkenkamp, wurde am 25. Februar 1926 geboren. Sie verstarb am 19. Juli 2013. Der Vater von Frau Bruch, Herr Wilhelm Berkenkamp, hatte zu Lebzeiten Firmen gegründet, die sich mit Zusatzarbeiten im Bergbau beschäftigten. In den 40er und 50er Jahren waren hier ca. 600 Beschäftigte in den Unternehmungen tätig. In den 50er Jahren, nachdem abzusehen war, dass der Bergbau Rückgänge zu verzeichnen hatte, hat Herr Berkenkamp neue Investitionen in Autofirmen vorgenommen, und zwar insbesondere an den Standorten Hamburg, Worms und Grünstadt. Nach dem Tode von Herrn Berkenkamp im Jahre 1970 hat Frau Renate Bruch die Geschäftsführung in den Autohäusern übernommen und diese dann bis in die 1990er Jahre weitergeführt. Danach wurden die Unternehmungen verkauft bzw. verpachtet. Da Frau Bruch keine eigenen Kinder hatte, entschied sie sich, ihr Vermögen in eine Stiftung einzubringen. Die Stiftung verfolgt das Ziel, die deutsche Sprache und Literatur zu fördern. Zu diesem Zweck führte Frau Bruch Gespräche mit verschiedenen Institutionen an den Standorten Marbach, Weimar und Wolfenbüttel. Schließlich fiel die Wahl auf Marbach (DLA) als Hauptort für die Aktivitäten der Stiftung. Inzwischen ist die Stiftung an mehreren Standorten aktiv, darunter Weimar, Köln, Münster und Frankfurt. Da Frau Bruch die Förderung junger Menschen besonders am Herzen lag, konzentriert sich die Stiftung auf Projekte, die insbesondere Jugendliche und junge Erwachsene ansprechen und in ihrer Auseinandersetzung mit der deutschen Sprache und Literatur fördern.

Gründung, Struktur, Zielsetzungen

Die Berkenkamp Stiftung mit Sitz in Essen wurde mit Stiftungsgeschäft und –satzung vom 28. Juli 1997 durch Frau Renate Bruch als selbständige Stiftung bürgerlichen Rechts im Sinne des § 2 Abs. 1 StiftG NW errichtet. Die Genehmigung durch die Bezirksregierung Düsseldorf wurde am 14. August 1997 unter dem Aktenzeichen 15.2.1-St. 683 erteilt. Zweck der Stiftung ist die Förderung und Pflege der deutschen Sprache und Literatur. Bis zu Ihrem Tode am 19. Juli 2013 war Frau Renate Bruch Vorstandsvorsitzende der Stiftung. Aktuell sind Organe der Berkenkamp Stiftung:
Vorstand: Harm Hendrik Esser, Münster
Kuratorium: Dr. Manfred Derpmann, Münster
Rudi Kienzle, Marbach
Dr. Bernhard Fischer, Weimar
Bei der Gründung wurde die Stiftung mit einem Stiftungskapital von DM 300.000,00 ausgestattet. Gemäß testamentarischer Verfügung von Frau Bruch ist ihr Vermögen nach dem Tode insgesamt der Berkenkamp Stiftung zugeflossen.

Laufende Projekte:

Als wesentliches Projekt der Berkenkamp Stiftung ist der Deutsch-Essay-Wettbewerb in Nordrhein-Westfalen zu nennen. Im Rahmen des Wettbewerbs werden jedes Jahr drei Themen behandelt, die von der Berkenkamp Stiftung vorgeschlagen werden. Der Essay-Wettbewerb wird in Kooperation mit dem Land Nordrhein-Westfalen, vertreten durch die Bezirksregierung Münster, durchgeführt. Am Wettbewerb nehmen jährlich etwa 150 bis 160 Schülerinnen und Schüler aus Gymnasien und Gesamtschulen in Nordrhein-Westfalen teil. Im Anschluss ermittelt eine Jury zehn Preisträgerinnen und Preisträger, die jeweils im Oktober zu einem viertägigen Literatur-Seminar eingeladen werden. Die Seminare finden in Marbach, Weimar oder Frankfurt am Main statt. Im Rahmen der Veranstaltung wird zudem eine Autorin bzw. ein Autor eingeladen, die bzw. der gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern entsprechende Texte erarbeitet. Das Projekt ist etabliert und wird seit 2004 durchgeführt.
Daneben werden Projekte in Baden-Württemberg gefördert, darunter der Landeswettbewerb Deutsche Sprache und Literatur sowie Projekte unserer Kooperationspartner, dem Deutschen Literaturarchiv Marbach, oder des Freien Deutschen Hochstifts in Frankfurt. Des Weiteren fördert die Stiftung das Projekt "HEIMSPIEL hoch2" des Jungen Literaturhauses Köln. Im Rahmen von HEIMSPIEL hoch 2 finden an zwei Aktionstagen Lesungen von Kinder- und Jugendbuchautor:innen aus Köln und der Region an Schulen und Kitas statt. Im Rahmen dieser Veranstaltungen lesen die Autorinnen und Autoren aus ihren Büchern und stehen den Kindern und Jugendlichen für Fragen zur Verfügung.
Wir freuen uns, dass das Projekt "Heimspiel", welches Kinder und Jugendliche in direkten Kontakt mit Autorinnen bringt, ebenfalls mit der Unterstützung der Berkenkamp Stiftung durch das Literaturbüro Ruhr aufgegriffen und im dortigen Raum ausgerollt wurde.
Ein weiteres Projekt, das sich an junge Kinder richtet, ist "Theaterpädagogik in der Grundschule“. Hierbei handelt es sich um ein Projekt der Stiftung, das in Zusammenarbeit mit einer Theaterpädagogin und einem Schauspieler an einer Grundschule in Münster durchgeführt wird. Das Ziel der Projektwoche wird von den Pädagogen wie folgt umrissen: „Die Projektwoche soll bewusst die natürliche Neugierde der Kinder stärken und die Freude am Theaterspiel und den spielerischen Umgang mit Sprache hervorbringen. Dabei steht die Sprachförderung und der Subjekt-Welt-Bezug im Fokus der Projektwoche.“